WIR Energie Interview Julia Tschabuschnig

WIR fragen nach.

Im Gespräch mit der KEM-Managerin JULIA TSCHABUSCHNIG

Österreichs Klima- und Energie-Modellregionen sprechen für eine erfolgreiche Energiewende. Aber wie so oft stehen hinter erfolgreichen Initiativen, Menschen, die die Treiber und KoorinatorInnen vor Ort sind. Für unsere Interviewreihe NACHHALTIGERSIE Starke Frauen für eine bessere Zukunft! gibt uns Julia Tschabuschnig persönliche Einblicke in ihre Arbeit als KEM-Managerin. Sie schafft Bewusstsein für die Notwendigkeit der Energie- und Mobilitätswende in der Kärntner Klima- und Energie-Modellregion Nockberge und die Um-Welt.

Liebe Julia, du setzt seit 2016 Energieeffizienzmaßnahmen in den Gemeinden Feld am See, Bad Kleinkirchheim und Ebene Reichenau um, kurbelst regionale Wertschöpfung an, schaffst Bewusstsein für eine nachhaltige Ressourcennutzung und führst sanfte Mobilitätsmodelle ein. 

Was war bis heute deine größte Herausforderung?

Die größte Herausforderung war es sich mit den regionalen und kommunalen Strukturen und Stakeholdern auseinanderzusetzen und diese kennenzulernen.

Welches Nachhaltigkeitsprojekt liegt dir besonders am Herzen?

Besonders am Herzen liegen mir die Projekte in den pädagogischen Einrichtungen. Kinder sind neugierig, wissbegierig und haben ein Bewusstsein für die Umwelt. Sie wollen die Erde schützen und brauchen dafür notwendiges Handwerkszeug. Durch Workshops bekommen sie dieses und setzen es dann auch im sozialen Umfeld, bei den Eltern, Großeltern, Freunden usw. ein. Den Kindern gehört die Zukunft und daher ist es essentiell gegenwärtig ein Bewusstsein für den Klima- und Umweltschutz zu schaffen. Wir haben nur eine Erde auf der wir leben und diese gehört geschützt!

Jedes Projekt passiert nicht nur in der Zusammenarbeit mit der Gemeinde, sondern auch mit der Bevölkerung – welche Strategien in der Umsetzung werden verfolgt? Bottom – up oder Top-down?

Die KEM arbeitet nach der Bottom-up Strategie. Die Regionen, die Gemeinden, die Bevölkerung werden in den Entwicklungsprozess der einzelnen Projekte miteingebunden. So können die Stärken, Potenziale und Ressourcen genützt werden. Wo es noch Aufholbedarf gibt kann begleitet werden.

„KEMmt‘s lernen“, „KEMmt‘s online“, „KEMmt‘s testen“ – tolle Initiativen um Bewusstseinsbildung bei regionalen AkteurInnen zu betreiben. Wie werden diese Maßnahmen angenommen?

Bewusstseinsbildende Maßnahmen werden sehr gut angenommen. Die Bevölkerung interessiert sich für Klima- und Umweltschutzthemen und will diskutieren, sich darüber austauschen und sich weiterbilden. OpenAir Kino Veranstaltungen, Workshops in Schulen, Mobilitätsprojekte, Veranstaltungen zu Themen wie Photovoltaik und Heizungsumstellung sind nur einige der Maßnahmen, die bis dato umgesetzt wurden.

Energie ist… bewusst einzusetzen.

Die Zukunft ist… uns allen wichtig.

Gemeinsam schaffen wir… eine saubere Umwelt.

Du kümmerst dich um das Aufgleisen, Umsetzen und Evaluierung von Nachhaltigkeitsprojekten in deiner Region. Was muss sich deiner Meinung nach verändern, um bis 2040 klimaneutral zu werden?

Es muss mehr Bewusstseinsbildung betrieben werden. Wenn ich als Person ein Bewusstsein für den Umweltschutz entwickle werde ich versuchen meine Lebensweise und meine Arbeit daran anzupassen. Es geht um die Themen Müllvermeidung, erneuerbare Energien, Regionalität aber vor allem auch um die Ressourcenschonung.

Programm Manager Christoph Wolfsegger sieht im Modell der erneuerbaren Energiegemeinschaften einen „aufgelegten Elfer“ für alle KEMs. Was erwartest du dir davon?

Ich erwarte mir davon, dass dadurch ein neuer Weg beschritten werden kann. Die KEM ManagerInnen kennen sich in der Region aus und können so bei Interessierten Vernetzungsarbeit, Aufklärungsarbeit und Unterstützung leisten.

Und auf welche Energiequellen verlässt du dich, für deinen ganz persönlichen Antrieb?

Persönlich lade ich meine Energiequellen durch Sport, die Natur, Familie und Freunde und nicht zu vergessen gutes Essen wieder auf.

Unser Veranstaltungstipp:

Die KEMs in Kärnten haben sich auf Grund der derzeitigen Situation zusammengeschlossen und gemeinsam  eine Online Veranstaltungsreihe zu den Themen Photovoltaik, Speichertechnik und E-Mobilität, thermische Sanierung, Heizungsumstellung organisiert. Unter www.kem-kaernten.at kann man sich die drei bisherigen Veranstaltungen anschauen und sich bei einem Newsletter für weitere Veranstaltungen anmelden.

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